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Auf dem Rücken der Pferde zurück in die Normalität
Wenn Eltern sich nicht mehr kümmern können oder wollen, dann gibt es seit 1981 eine Zuflucht für ihre Kinder. Mehr als ein Bett, mehr als tägliche Versorgung. Im Kinderheim Inselhaus finden sie seit 1981 ein neues Zuhause. Sie finden Freunde und Paten, die sie manchmal nach einer gewissen Zeit sogar Mama oder Papa nennen. Und sie finden auf dem 1,5 Hektar großen, von Obstbäumen durchzogenen Hügelareal, Pferde, Hunde und Katzen, die ihnen ohne Worte zeigen, was Zuneigung ist. Die ihnen Wärme geben, ohne eine Gegenleistung zu fordern, die sich führen lassen, wenn das Kind dazu bereit ist.
Das Heilpädagogische Reiten ist im Inselhaus seit über 30 Jahren ein fester Bestandteil im Alltag jener Kinder, die ihre Familien aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen mussten. „Für uns ist die tiergestützte Pädagogik ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit und Balsam für die Seele der Kinder“, sagt Elke Burghardt, die in der Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die buntgemischte vierbeinige Pferde-Truppe umfasst Haflinger, einen Arabermix, einen Tinker, ein Deutsches Reitponys und ein Quarter Horse – von klein bis groß. Das Reiten selbst sei dabei zweitrangig. Es gehe darum, dass die Kinder zu sich kommen, ruhig werden, sich auf das Tier einlassen und mit ihm in Interaktion treten, beschreibt Burghardt das Konzept.
Das Pferd fungiert hier wie ein Spiegel. Ist das Kind hektisch, rennt das Pferd weg. Agiert es ruhig, bleibt das Pferd bei ihm. Besonders bedeutsam ist die Haptik: „Das Pferd ist warm und kuschelig. Weil unsere Kinder oft Probleme im Umgang mit anderen und zudem häufig Bindungsabbrüche erlebt haben, kann die Arbeit wie ein Türöffner wirken.“ Hinzu kommt die motorische Förderung durch die sanft schwingenden Bewegungen des Pferdes und die Verbesserung von sozialen Kompetenzen. „Man könnte manchmal fast heulen, wenn man sieht, dass ein Pferd dem Kind ausschließlich durch Körpersprache ohne Worte und Seil folgt und wie glücklich und stolz das unsere Schützlinge macht“, erzählt Burghardt. Und: All das, was die Kinder und Jugendlichen mit den Pferden lernen, integrieren sie mit der Zeit häufig in ihren Alltag.
Weil die gemeinnützige GmbH auf Spender und Sponsoren angewiesen ist, hat sich das Kinderheim Inselhaus bereits vor Jahren an die Firma OTTO Sport International gewandt. Und beim Seniorchef Werner Otto offene Türen eingerannt: Im Jahr 2007 spendierte er zusammen mit Siemens Care den Boden für den Reitplatz. Als 2013 ein überdachter Longierzirkel gebaut wurde, half OTTO Sport abermals mit dem Boden aus. Und als wegen schlechten Wetters die Baumaschinen versanken und das Chaos losbrach, war Werner Otto wenige Stunden später vor Ort und hat für Ordnung gesorgt. „Beispiellos“, nennt Burghardt diesen Einsatz. „Ohne die Hilfe von außen könnten wir unsere Tiergestützte Pädagogik nicht mehr anbieten.“
Seit kurzem sorgt ein ebenfalls gespendeter Reitplatzplaner-Prototyp aus dem Hause OTTO wieder für einen glatten und ebenen Boden auf dem Reitplatz des Kinderheims, der auf leicht abschüssigem Gelände liegt. „In einer Wochenendaktion hat das OTTO-Team unseren Rasenmähertraktor mit einer Sonderanhängerkupplung versehen, damit wir den Planer überhaupt ziehen können. Seither ist der Boden wieder perfekt und der Rasenmäher hat einen Namen bekommen: Ali Baba“, sagt Burghardt. So hieß der Mitarbeiter von OTTO Sport, der die Schweißarbeiten durchgeführt hat. Als sie Werner Otto für den Einsatz seiner Firma danken wollte, habe dieser nur abgewinkt. Nicht ihm, sondern dem Team des Inselhauses gebühre der Dank.
Dem schließt sich das ganze Team von OTTO Sport International an und wünscht dem gesamten Inselhaus mit seinen Kindern, Jugendlichen und deren Familien alles Gute!
Übrigens:
Die Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe betreut insgesamt zirka 100 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Einrichtungen, darunter Jugendliche in einer weiteren Wohngruppe, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Kinder in einer heilpädagogischen Tagesstätte und in Erziehungsstellen (professionalisierte Pflegefamilien). Viele Dinge sind laut Burghardt nicht über öffentliche Gelder refinanziert. Deshalb ist die Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe auf Spenden angewiesen. Infos unter www.inselhaus.org.